BOS Funk – Kommunikation der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben

Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), wie Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste, sind auf eine zuverlässige und schnelle Kommunikation angewiesen, besonders in Notfällen. Eine der wichtigsten Technologien zur Kommunikation über weite Entfernungen ist der BOS Funk. In diesem Text möchte ich die beiden wichtigsten Arten des BOS Funks – den analogen BOS Funk und den Tetra Digital Funk – näher erläutern.

Analoger BOS Funk

Der analoge BOS Funk war die erste Funktechnik, die von den Sicherheitskräften im Einsatz verwendet wurde. In der Praxis wurde vor allem das 2-Meter-Band (2 m) und das 4-Meter-Band (4 m) genutzt.

  • Das 2-Meter-Band wurde hauptsächlich für die Kommunikation direkt an der Einsatzstelle verwendet. Hierbei konnten die Einsatzkräfte untereinander, aber auch mit der Leitstelle, kommunizieren, um Informationen auszutauschen oder Anweisungen zu erhalten.

  • Das 4-Meter-Band diente der Kommunikation zwischen den Fahrzeugen und der Leitstelle. Hier konnten wichtige Informationen über größere Distanzen übertragen werden, ohne dass direkte Sichtverbindungen zwischen den Fahrzeugen oder zur Leitstelle notwendig waren.

Innerhalb des 4-Meter-Bands gab es spezielle Frequenzen für unterschiedliche Zwecke, wie zum Beispiel der Notruf-Kanal 444 G/UB (76,155/85,955 MHz). Diese Frequenz wurde in Notlagen genutzt, um zusätzliche Rettungskräfte anzufordern. Das sogenannte Notruf-System ermöglichte es den Einsatzkräften, schnell und unkompliziert weitere Unterstützung anzufordern, ohne lange auf eine Antwort warten zu müssen.

Ein Nachteil des analogen Funkes war jedoch, dass die gesprochene Kommunikation nicht verschlüsselt werden konnte. Das bedeutete, dass jede Person mit dem richtigen Empfangsgerät in der Nähe die Kommunikation mithören konnte. Um die Sicherheit zu erhöhen, wurde später das Funk-Melde-System (FMS) eingeführt. Mit dem FMS-Hörer war es möglich, verschlüsselte Nachrichten sowohl von Fahrzeugen als auch von der Leitstelle zu senden. Dies erleichterte den Arbeitsalltag der Einsatzkräfte enorm, da weniger gesprochen werden musste und dennoch vertrauliche Informationen sicher übermittelt werden konnten.

Tetra Digital Funk

Seit 2006 wird schrittweise der Tetra Digital Funk (Terrestrial Trunked Radio) eingeführt, um den analogen BOS Funk zu ersetzen. Der digitale Funk bietet eine Vielzahl von Vorteilen, darunter eine deutlich bessere Sprachqualität, eine höhere Reichweite und vor allem die Möglichkeit zur Verschlüsselung der Kommunikation. Dies ist besonders wichtig, um die Vertraulichkeit und Sicherheit in Einsätzen zu gewährleisten.

Durch die Einführung des Tetra Funks wurde die Kommunikation noch effizienter und sicherer, was in vielen Fällen die Reaktionszeit der Einsatzkräfte deutlich verkürzt hat.


Solche Kurznahrichten sind:

Status gaben vom Fahrzeug
  Rettungsdienst Feuerwehr
1 Frei Funk Frei Funk
2 Frei Wache Frei Wache
3 Anfahrt Anfahrt
4 Am Einsatzort angekommen Am Einsatzort angekommen
5 Sprechwunsch Sprechwunsch
6 Nicht Einsatz Bereit Nicht Einsatz Bereit
7 Pat aufgenommen Nicht Belegt
8 Zielort / Krankenhaus angekommen Nicht Belegt
9 Je nach Leitstelle anders Belegt Je nach Leitstelle anders Belegt
0 Notruf Notruf
 
Status gaben der Leitstelle
  Rettungsdienst Feuerwehr
A Sammelruf Sammelruf
E Einrücken/ Einsatz Abbruch Einrücken/ Einsatz Abbruch
C Melden zur Einsatzübernahme Melden zur Einsatzübernahme
F Melden über Telefon Melden über Telefon
H Wache anfahren Wache anfahren
J Sprechaufforderung nach Status 5 Sprechaufforderung nach Status 5
L Lagemeldung Lagemeldung
P Einsatz mit Polizei Nicht Belegt
U Unerlaubte Statusfolge Unerlaubte Statusfolge
c Status korrigieren Status korrigieren
d Transportziel durchgeben Nicht Belegt
h Zielklinik hat Kenntniss nicht Belegt
o Warten Warten
u Negativ Verstanden

Funkrufkennungen im BOS-Funk

Jedes Fahrzeug der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) trägt eine eindeutige Funkrufkennzeichnung. Diese Kennung dient der Identifikation des Fahrzeugs bei der Kommunikation über Funk und ermöglicht eine schnelle und präzise Zuordnung während des Einsatzes. Die Funkrufkennungen setzen sich in der Regel aus drei Teilen zusammen, wobei es in Hamburg eine abweichende Regelung gibt.

Aufbau der Funkrufkennungen

Eine typische Funkrufkennung besteht aus drei Teilen, die jeweils eine bestimmte Bedeutung haben. Ein Beispiel für eine dreiteilige Funkrufkennung lautet 1/83/1:

  • Die erste Zahl (1) bezeichnet die Wache im Leitstellenkreis. Jede Wache innerhalb eines bestimmten Einsatzbereiches hat eine eindeutige Nummer, die in der Funkrufkennung verwendet wird. Diese Nummer hilft dabei, das Fahrzeug geografisch einzuordnen und schnell die richtige Leitstelle oder Wache zu identifizieren.

  • Die zweite Zahl (83) gibt die Fahrzeugart an. Hier wird festgelegt, um welchen Fahrzeugtyp es sich handelt, z.B. RTW (Rettungswagen), KTW (Krankentransportwagen), ELW (Einsatzleitwagen), HLF (Hilfeleistungslöschfahrzeug) oder ein anderes Fahrzeug der BOS. Diese Zahl ist wichtig, um die entsprechende Art von Unterstützung im Einsatz zuzuordnen.

  • Die dritte Zahl (1) steht für das eigentliche Fahrzeug. Diese Nummer dient dazu, verschiedene Fahrzeuge der gleichen Wache und Fahrzeugart zu unterscheiden. Ein Wache könnte mehrere Rettungswagen (RTW) oder Löschfahrzeuge haben, und durch die Nummer lässt sich jedes Fahrzeug eindeutig identifizieren.

Abweichung in Hamburg

In Hamburg gibt es eine spezielle Regelung, wie die Funkrufkennungen vergeben werden. Hier besteht die Kennung aus nur 1 bis 2 Zahlen und einem Buchstaben. Leider ist mir der genaue Aufbau und die genaue Bedeutung dieser Kennung noch nicht vollständig bekannt, aber sie funktioniert in ähnlicher Weise, indem sie eine Identifikation des Fahrzeugs ermöglicht.