Die Geschichte und Entwicklung des Rettungsdienstes in Deutschland

Die Geschichte der deutschen Rettungsdienste ist eng mit den Orden der Malteser und Johanniter verbunden. Der Malteser Hilfsdienst (MHD) stammt vom katholischen Malteser Orden, während die Johanniter Unfall Hilfe (JUH) ihren Ursprung im evangelischen Johanniter Orden hat. Diese Orden haben sich seit Jahrhunderten auf den Schlachtfeldern um die medizinische Versorgung der Soldaten gekümmert. Bis heute sind beide Organisationen auch in der medizinischen Notfallversorgung und im Gesundheitswesen aktiv.

Am 25. Januar 1921 kam das Deutsche Rote Kreuz (DRK) dazu und trug maßgeblich zur Weiterentwicklung der Notfallversorgung bei. Seitdem ist das DRK ein wichtiger Akteur im deutschen Rettungswesen, zusammen mit den Maltesern, den Johannitern und weiteren privaten Rettungsdiensten. Zu den bekanntesten privatwirtschaftlichen Rettungsdiensten gehört die Falck-Gruppe, die mit über 60 Standorten in Deutschland tätig ist.

Unterteilung der Rettungsdienste:

  1. Notfall-Rettung: Die Notfallrettung kommt in lebensbedrohlichen Situationen zum Einsatz. Sie behandelt schwere Verletzungen und akute Erkrankungen. Die Fahrzeuge und Luftfahrzeuge, die für diesen Bereich zuständig sind, umfassen:

    • Rettungstransportwagen (RTW)
    • Notarzteinsatzfahrzeug (NEF)
    • Notarztwagen (NAW)
    • Rettungstransporthubschrauber (RTH)
    • Intensivtransportwagen (ITW)
    • Intensivtransporthubschrauber (ITH)
  2. Krankentransport: Der Krankentransport ist für Patienten zuständig, die nicht akut lebensbedrohlich sind, aber medizinisch überwacht oder transportiert werden müssen. Beispiele dafür sind Fahrten zu Arztpraxen oder von Patienten, die nach einer Behandlung nach Hause transportiert werden müssen. Die wichtigsten Fahrzeuge hierfür sind:

    • Krankentransportwagen (KTW)

    In einigen Bundesländern gibt es auch den sogenannten Unqualifizierten Krankentransport, der mit einem Liegendtransportwagen (LTW) durchgeführt wird. Dieser ist jedoch nicht Bestandteil des Rettungsdienstes.

  3. Medizinischer Katastrophenschutz: Der medizinische Katastrophenschutz kommt bei großen Schadensereignissen oder Naturkatastrophen zum Einsatz, wie zum Beispiel der Flutkatastrophe im Ahrtal. Der Katastrophenschutz sorgt für eine schnelle und koordinierte medizinische Versorgung im Krisengebiet.

  4. Schnelle Einsatzgruppen: Diese Gruppen ergänzen den regulären Rettungsdienst, wenn die Kapazitäten vor Ort erschöpft sind. Sie gewährleisten, dass die verletzten oder betroffenen Personen schnellstmöglich medizinisch versorgt werden.

  5. Wasserrettung: Die Wasserrettung ist besonders in den Sommermonaten aktiv und sorgt an Badestellen für die Sicherheit. Sie kommt auch bei Notfällen im Wasser zum Einsatz, wie etwa bei Ertrinkungsunfällen.

  6. Bergrettung: Diese Gruppe ist auf Rettungsaktionen in den Bergen spezialisiert. Sie wird gerufen, wenn Bergsteiger oder Wanderer in Not geraten. Je nach Situation erfolgt die Rettung entweder zu Fuß oder mit Hilfe eines Hubschraubers.

  7. Rettungshunde-Staffel: Die Rettungshunde-Staffel spielt eine wichtige Rolle bei der Suche nach vermissten Personen. Diese Hunde sind in der Lage, vermisste Personen in verschiedenen Szenarien – etwa nach Erdbeben oder in großen Waldgebieten – zu finden. In den kommenden Wochen werden wir mehr über die Aufgaben und Arbeit der Rettungshunde-Staffel erfahren, unter anderem durch Gespräche mit dem BRH Bundes- und Landesverband.

Die verschiedenen Bereiche des Rettungswesens in Deutschland sind vielfältig und eng miteinander verknüpft. Sie stellen sicher, dass für jede Art von Notfall schnell und effizient Hilfe bereitgestellt werden kann.