Die Geschichte der Feuerwehr

Die Geschichte der Feuerwehr reicht weit zurück und hat ihre Wurzeln bereits in der Römerzeit. In dieser Zeit begannen erste organisatorische Formen der Brandbekämpfung, allerdings noch ohne die modernen Techniken, die wir heute kennen. Die erste Berufsfeuerwehr, die als solche anerkannt wird, ist die Berufsfeuerwehr Wien, die bereits im Jahr 1686 gegründet wurde. Ein Meilenstein in der Entwicklung der Brandbekämpfung war die Erfindung des Schlauchs im 17. Jahrhundert, der es ermöglichte, Wasser effizient zu transportieren und Brände gezielt zu löschen.

Im Dritten Reich, zwischen 1938 und 1945, war die Feuerwehr ein Teil der Ordnungspolizei und wurde unter dem Namen Feuerschutzpolizei geführt. In dieser Zeit wurden auch die Dienstgrade der Feuerwehr nach dem Vorbild der Polizei angepasst. Feuerwehrleute trugen damals beispielsweise den Dienstgrad „Wachtmeister der Feuerschutzpolizei“. Ab dem Juli 1945 wurde die Feuerwehr wieder im Landesgesetz geregelt und erhielt ihre heutigen Strukturen.

Arten der Feuerwehr in Deutschland

Heutzutage unterscheidet man in Deutschland zwischen vier Hauptarten der Feuerwehr:

  1. Berufsfeuerwehr: Diese Feuerwehren sind mit hauptamtlichen Feuerwehrleuten besetzt, die im Schichtdienst arbeiten und rund um die Uhr bereitstehen.

  2. Werkfeuerwehr: Diese Feuerwehren sind in größeren Unternehmen oder Industriebetrieben tätig. Sie sind ebenfalls hauptamtlich besetzt und speziell auf die Gefahren und Anforderungen des jeweiligen Unternehmens vorbereitet.

  3. Freiwillige Feuerwehr: Diese Feuerwehren bestehen aus Ehrenamtlichen, die sich freiwillig und unentgeltlich für den Brandschutz und die Rettung von Menschen und Tieren engagieren. Die freiwilligen Feuerwehren sind in Deutschland weit verbreitet und tragen maßgeblich zum Feuerwehrwesen bei.

  4. Pflichtfeuerwehr: Eine Pflichtfeuerwehr wird eingerichtet, wenn die freiwillige Feuerwehr nicht genügend Einsatzkräfte stellen kann. In diesem Fall werden mitbürgende, diensttaugliche Personen verpflichtet, ihren Dienst in der Feuerwehr zu leisten. Diese Pflichtfeuerwehren kommen vor allem in ländlichen Regionen zum Einsatz und sind in Deutschland recht selten. Aktuell gibt es in Deutschland nur fünf Pflichtfeuerwehren (Stand 2021).

Der Leitspruch der Feuerwehr

Der Leitspruch der Feuerwehr lautet: „Retten – Löschen – Bergen – Schützen“. Dieser Ausdruck verdeutlicht die vielfältigen Aufgaben, die die Feuerwehr heute zu bewältigen hat. Neben der Brandbekämpfung steht insbesondere die technische Hilfeleistung im Vordergrund. Die Feuerwehr hilft bei Verkehrsunfällen, der Rettung von Menschen aus gefährlichen Lagen oder bei Naturkatastrophen.

Dank der guten Präventionsarbeit der Feuerwehr ist die Anzahl der Brände in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. Stattdessen sind die Technische Hilfeleistung und Bergungseinsätze zu einem wesentlichen Bestandteil der Feuerwehrarbeit geworden.

Der Schutzpatron der Feuerwehr

Der Heilige Florian von Lorch gilt als Schutzpatron der Feuerwehr. Er wird in den katholischen und evangelischen Traditionen verehrt und symbolisiert die Schutzherrschaft über das Feuer und die Brandbekämpfung. Auch im Behörden- und Organisationsfunk der Feuerwehr findet der Heilige Florian noch immer Anwendung. Auf dem 4-Meter-Band wird die Feuerwehr mit dem Funkruf „Florian“ angesprochen, und im 2-Meter-Band wird die Feuerwehr mit „Florentine“ bezeichnet.